Mittwoch, Dezember 05, 2007

Vorne ist verdammt weit weg


Ja, man hats nicht leicht, als "fränkischer Schmarrer", wenn man sich trotz ach so vieler guter Absichten von einer miesen Situation in die nächste bugsiert. So geschieht es mit dem Protagonisten "Pelzig" im wunderbaren Film: "Vorne ist verdammt weit weg".
Nach einigen Ausrutschern haben wir mal wieder zielsicher einen gediegenen Sneak-Film erwischt. Die Handlung kurz zusammengefasst: Herr Pelzig, wie schon erwähnt, ein Prachtexemplar eines Schwätzers, eckt eigentlich ständig an, ist dabei aber ein netter Kerl. Er verschuldet unbeabsichtigt die Arbeitsunfähigkeit seines Nachbarn und wird von Horrorvisionen im Kühlschrank (inklusive lasziv dreinblickender Minderjähriger) dazu getrieben, dessen Job als Chauffeur zu übernehmen.
Das er keinen Führerschein hat, hält ihn davon nicht ab. Natürlich stiftet er dort allerlei Unheil, wovon jenes bei welchem er mit der altehrwürdigen Benz-Limo mit 280 über die Autobahn fegt noch das geringste ist. Nebenbei bändelt er mit der Edel-Mätresse des Chefs an, die als Quereinsteigerin vom Wirtschaftsanwalts- in das horizontale Begleitgewerbe übergewechselt ist, ohne ihren Kundenstamm großartig verändern zu müssen.
Wie schon "Wer früher stirbt ist länger Tod" ist "Vorne ist verdammt weit weg" ein deutscher Film, was sich auch an den Themen und Motiven zeigt. Massenarbeitslosigkeit, gewissenlose Unternehmensberater, die sich da "KIENZE" schimpfen (ob da eine Namensähnlichkeit vorliegt?) und dergleichen mehr werden an dem Gerüst des chaotischen Franken, der mit seinen guten Taten den sprichwörtlichen Weg zur Hölle pflastert, aufgehängt und satirisch derart durchexerziert, das einem hin und wieder das Lachen fast (aber nur fast) im Hals stecken bleibt. Lange Rede kurzer Sinn: Absolut Empfehlenswert, Note 1 Weiterempfehlung 100%

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